Nachdenkliche und rührende Momente unterstreichen die Wichtigkeit des Vorhabens
Projekt „Meet a Jew“: Seit einigen Jahren besteht im Rahmen dieses Projekts die Möglichkeit, jüdische Bürger einzuladen, um für Annäherung, Verständnis und Verständigung zwischen den verschiedenen Religionen zu sorgen. Elisabeth Gürtler, Lehrkraft für Religion, lud zwei junge, jüdische Menschen in die Berufsschule und den Berufskolleg ein, um interreligiöse Gemeinschaft zu stiften. Das Projekt war zuvor intensiv im Unterricht vorbereitet worden und erwies sich für alle Beteiligten als sehr gewinnbringend.
Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Religionen kamen im Rahmen des Besuchs in einen interessanten, freundschaftlichen Austausch mit den beiden jüdischen Gästen, die freundlich und geduldig zahlreiche Fragen – nicht nur, aber auch - rund um ihre Religion beantworteten.
Wichtig war, dass gerade die muslimischen Schülerinnen und Schüler bemerkten, dass die Gäste, die unter vielem anderen eben auch jüdisch sind, ganz normale junge Menschen, mit ähnlichen Hobbys, mit ganz ähnlichen Fragen und Problemen wie sie selbst sind. Im Mittelpunkt standen denn auch weniger rein religiöse Themen, sondern vielmehr Fragen, die das Thema Religion streifen. So interessierten sich muslimische Schüler z.B. sehr für die Frage, welche Bedeutung die Religion bei der Auswahl des Lebenspartners oder der -Partnerin hat bzw. haben sollte. Oder auch, welche Bedeutung die Minderheitensituation für die jüdischen Gesprächspartner hat.
Nachdenklich wurden unsere Schülerinnen und Schüler, als sie erfuhren, dass die jüdischen Gäste sich sehr genau überlegen (müssen), in welchen Kontexten sie von ihrem Jüdischsein reden bzw. jüdische Symbole offen zeigen.
Als wichtiges Zeichen gegen Anti-Semitismus und für Verständigung und Gemeinschaft leistete der Besuch einen wichtigen und gelungenen Beitrag, an dessen Ende alle Beteiligten ein Stückchen näher zusammengerückt waren. Eine Wiederholung mit weiteren Klassen ist bereits beschlossene Sache.